Was haben ein Blasinstrument und Yoga gemeinsam? Beides stärkt die Atmung! Vor allem Menschen mit chronischen Lungenerkrankungen profitieren von regelmäßigem Atemmuskeltraining, um Beschwerden zu lindern. Doch auch Gesunde können damit ihre Atmung verbessern und die allgemeine Belastbarkeit steigern.1

Von der Klarinette bis zum Pranayama: So wird die Atemmuskulatur gestärkt!
Yoga Mit Luftdruck um die Lunge kümmern
Besonders bei Menschen mit COPD kann ein gezieltes Muskelaufbautraining und das Üben von verschiedenen Atemtechniken – ergänzend zu einer medikamentösen Therapie – das Atmen erleichtern. Wichtig dabei ist es, die Belastung langsam zu steigern und stets auf das eigene Belastungsniveau zu achten.2 Beginner*innen sollten sich natürlich vorab ärztlichen Rat einholen, um das Training und die Methoden auf ihre individuellen Bedürfnisse abzustimmen.
Eine außergewöhnliche, aber effektive Methode um die Lunge zu stärken ist jedenfalls das Spielen von Blasinstrumenten! Denn durch den unterschiedlichen Luftdruck wird nicht nur ein Ton erzeugt, sondern ganz beiläufig auch die Lunge trainiert. Bei der Tuba reicht schon ein niedrigerer Anblasdruck, bei der Klarinette braucht es hingegen einen höheren Luftdruck.3 Wer kein Instrument spielt, kann das Zwerchfell durch andere Atemübungen wie Yoga oder Ergometertraining aufbauen.4
Was verspricht das Atemtraining?
Die Benefits von Atemübungen sprechen klar für sich: Sie können das Lungenvolumen erhöhen, die gesamte Atemleistung verbessern, Atemnot reduzieren und durch die verringerte Ermüdung der Atemmuskulatur die gesamte körperliche Leistung verbessern.5, 1 Zudem haben Atemübungen eine beruhigende und entspannende Wirkung. Sie fördern damit die Lebensqualität und bringen auch Menschen, die unter Verspannungen oder schlechter Haltung leiden, einen Mehrwert.1
Von der Brustatmung zum Zwerchfelltraining
Die meisten Menschen nutzen ganz unbewusst eine Kombination aus Bauchatmung und Brustatmung, um Sauerstoff in die Lunge zu bringen. Bei der Bauchatmung senkt sich das Zwerchfell beim Einatmen ab und sorgt für einen Unterdruck – dadurch wird Luft in die Lunge gezogen. Bei der Brustatmung helfen die Zwischenrippenmuskeln den Brustkorb zu weiten und die Lunge mit Luft zu füllen.1 Die Brustatmung nutzt jedoch das Lungenvolumen nicht vollständig aus, deshalb wird oft gezieltes Zwerchfelltraining empfohlen, um die Atemtiefe zu verbessern. Die Bauchatmung ist zudem effizienter, bringt mehr Sauerstoff in die Lunge und kann so die Leistungsfähigkeit und sogar die Verdauung fördern.2
Beim Yoga spielt die Bauchatmung – auch Pranayama genannt – übrigens eine zentrale Rolle: Sie fördert einen ausgeglichen Atemrhythmus und soll Körper und Geist in Einklang bringen.
Darum einfach mal ausprobieren:
Beim Einatmen Bauch wölben, beim Ausatmen Bauch wieder senken. Ideal ist eine ruhige Atemfrequenz von ca. 3 – 4 Sekunden pro Phase. Am besten gelingt die Übung in Rückenlage, um den natürlichen Atemfluss bewusst wahrzunehmen.6
Und was ist jetzt mit dem Blasinstrument?
Keine Sorge, es muss nicht gleich eine Klarinette sein – schon mit dem Üben auf einer Mundharmonika lassen sich erste positive Effekte erzielen. So hat sich beispielsweise gezeigt, dass sich durch tiefes Ein- und Ausatmen und den entstehenden Vibrationen beim Spielen der Schleim in den Atemwegen lösen kann. Für die Atemmuskulatur wirkt das außerdem jedes Mal wie ein kleines Krafttraining! 3
Quellen
1: https://www.netdoktor.at/therapien/atemuebungen/
2: https://www.daab.de/2025/03/vertiefte-atmung-trainieren
4: https://www.lungenunion.at/staerkung-und-schutz-der-lunge/
5: https://sportaerztezeitung.com/rubriken/applikation/8875/atemmuskeltraining/
6: https://wiki.yoga-vidya.de/Bauchatmung