Ich bin Asthma-/COPD-Patient:in und nehme bei mir Lungengeräusche wahr. Zur Abklärung gehe ich

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Alkohol, Kaffee, Softdrinks – wie schädlich sind sie wirklich?

19.09.2023

Gerade bei entzündlichen Erkrankungen wie chronischer Bronchitis ist es wichtig, das Entzündungsgeschehen im Körper in den Griff zu bekommen. Dabei kann eine antientzündliche Ernährung helfen. 

Eine wichtige und einfache Maßnahme ist es, viel zu trinken und das Immunsystem mithilfe entsprechend ausgewogener Ernährung zu stärken.1 Doch nicht jedes Getränk ist gleich gut geeignet. 

Der Zuckerkick zwischendurch 

Neben Kohlensäure enthalten Softdrinks sehr oft Zucker, Süßstoff, Aromen, Fruchtkonzentrat und/oder Vitamine und Mineralstoffe, aber auch Chinin, Koffein und Phosphate. Der Bitterstoff Chinin kommt in einigen Softdrinks als Geschmacksstoff zum Einsatz. Eine bestimmte Höchstgrenze darf dabei nicht überschritten werden, denn in hohen Dosen kann Chinin zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Sehstörungen führen. Phosphat ist ein Mineral, das an vielen körperlichen Prozessen beteiligt ist. Liegt allerdings zu viel Phosphat im Körper vor, kann dadurch der Knochenabbau gefördert werden. Nehmen Sie Getränke mit Phosphat deswegen nicht in zu großen Mengen zu sich. Dies gilt insbesondere dann, wenn sie an einer Nierenschwäche leiden. Eventuell kann im Körper vorhandenes Phosphat dann nämlich nicht mehr in ausreichenden Mengen ausgeschieden werden.2  

Besonders ungesund ist der hohe Zuckergehalt in Softdrinks. So enthält ein Glas oft viele Stücke Würfelzucker – ein ganzer Liter bringt es dementsprechend sogar auf etwa 30 Stücke. Bei so viel Zucker sind Softdrinks nicht gerade kalorienarm: Ein Liter kommt damit auf rund 400 Kalorien – das entspricht ungefähr einer kleinen Portion Spaghetti Bolognese. Deutlich weniger Kalorien haben Light-Getränke, da diese keinen Zucker, sondern Süßstoff enthalten. Gesünder sind sie deswegen aber nicht unbedingt. Studien weisen nämlich darauf hin, dass der Konsum von Light-Softdrinks mit ähnlichen gesundheitlichen Risiken verbunden sein kann wie der von zuckerhaltigen Softdrinks. So fand zum Beispiel eine Studie Hinweise darauf, dass der tägliche Konsum von Light-Softdrinks auf Dauer das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen deutlich erhöhen kann.2 

Alkohol als echte Belastung 

Die unmittelbare und schädliche Wirkung von Alkohol auf das Immunsystem ist längst bekannt: Wer alkoholhaltige Getränke konsumiert, schwächt seine Abwehrkräfte und gibt damit viralen oder bakteriellen Infektionen mehr Chancen. So scheint Alkohol zu einer Desensibilisierung des Flimmerepithels zu führen – das sind die feinen Härchen, die das Innere der Bronchien auskleiden. Sie sind dafür verantwortlich, eingeatmete Schadstoffe und Erreger wieder nach draußen zu befördern. Sind sie durch langfristigen Alkoholmissbrauch geschädigt oder in ihrer Funktion eingeschränkt, können sie unsere Atemwege nicht mehr ausreichend „reinigen“ und schützen.3 

Wissenschaftler:innen der Loyola Universität Chicago haben zudem weitere Langzeitfolgen des Alkoholkonsums anhand von gesundheitlichen Werten von etwa 12.000 Teilnehmer:innen einer nationalen Studie ausgewertet – und stellten einen erstaunlichen Zusammenhang fest: Übermäßiger Alkoholgenuss sorgte der Studie zufolge dafür, dass weniger Stickstoffmonoxid in der Ausatemluft der Proband:innen gemessen werden konnte. Dieses farblose Gas entsteht beim Atemvorgang des Körpers und spielt eine wichtige Rolle in der Infektabwehr unserer Lunge. Alkoholgenuss könnte also dazu führen, dass unser Atemorgan insgesamt in seiner Fähigkeit, Bakterien und Viren abzuwehren, geschwächt ist. Das Forscher:innen-Team fasste dies so zusammen: „Alkohol scheint das gesunde Gleichgewicht in der Lunge zu stören“. Außerdem kann Alkohol aufgrund der enthaltenen Histamine Asthmapatient:innen in Schwierigkeiten bringen: Übermäßiger Alkoholgenuss kann allergische Symptome wie Niesen, Husten, Juckreiz bis hin zu lebensgefährlichen Asthma-Anfällen verursachen.3 

Koffein nicht nur schlecht 

Gänzlich anders ist die Sachlage bei Koffein. Koffein ist ein schwacher Bronchodilatator und chemisch mit dem Asthmamittel Theophyllin verwandt.4 Kaffee kann daher durchaus positive Wirkungen zeigen. Ein moderater Kaffeekonsum ist mit einem geringeren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfälle und Leberkrebs verbunden. Auch ein niedrigeres Risiko für Parkinson, Diabetes, Alzheimer und Depressionen wird vermutet.5 Koffein hat eine anregende Wirkung und bringt den Kreislauf in Schwung. Der Wachmacher kann somit helfen, kleinere Leistungstiefs zu überwinden. Wer Koffein in hohen Dosen einnimmt, muss unter Umständen mit körperlichen Folgen wie Nervosität, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen rechnen.2 Denn wie so oft macht die Dosis das Gift. Hat man zu viel Kaffee getrunken, kommt es zu Zittrigkeit, Herzklopfen, Bluthochdruck und unter Umständen auch zu Angstanfällen. Menschen, die ausgesprochen empfindlich auf die Wirkungen des Koffeins reagieren, leiden dann unter Schlafstörungen, Magenbeschwerden oder anderen unangenehmen Symptomen.6