Waldbaden – Trend aus JapanIn unserer modernen Gesellschaft werden Stress und daraus resultierende psychische Erkrankungen wie Burnout oder Depressionen immer häufiger. Außerdem entstehen durch die zunehmende Digitalisierung, verbunden mit zu langem Sitzen, Erkrankungen wie Übergewicht, Diabetes und Schlafstörungen.
Was ist Waldbaden?
Wie vielleicht manche vermuten, geht es dabei nicht um ein Bad in einem Waldsee, sondern darum, die Natur bewusst wahrzunehmen, den würzigen Geruch von Tannennadeln und Waldboden einzuatmen, den beruhigen Anblick der grünen Blätter und das Rauschen der Baumkronen auf sich wirken zu lassen. Einen Baum zu umarmen und zu spüren, wie sich die Rinde anfühlt, wie sie riecht oder barfuß und mit geschlossenen Augen über eine Mooswiese zu gehen – einfach den Wald mit wachen Sinnen zu erfassen. Es geht nicht darum, möglichst schnell von einem Ort zum anderen zu kommen, sondern langsam und gemächlich durch den Wald zu schlendern und die Umgebung zu genießen.
Selbstheilungskräfte werden aktiviert
Die japanischen Wissenschaftler haben zahlreiche Studien durchgeführt, die sich mit dem Einfluss des Waldes auf die menschliche Gesundheit befassen. Sie fanden heraus, dass bereits ein kurzer, etwa 30-minütiger Waldspaziergang einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem hat. Dank der vermehrten Ausschüttung von Botenstoffen sinken Blutdruck und Stresshormone merklich und unsere Selbstheilungskräfte werden aktiviert.
Ein idealer Zufluchtsort
Inzwischen ist Shinrin Yoku in Japan und Südkorea zu einem festen Bestandteil der Gesundheitsvorsorge geworden, es hat sich sogar zur praktizierten Wald-Therapie entwickelt. Auch hierzulande erfreut sich das Waldbaden immer größerer Beliebtheit. Kein Wunder: In Zeiten maximaler Beschleunigung und multimedialer Dauerberieselung sehnt sich der Mensch nach „Erdung“. In unserem hektischen, von Reizüberflutung geprägten Alltag stellt der Wald den idealen Zufluchtsort dar, der uns dabei hilft, loszulassen und uns selbst wieder näher zu kommen.