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Sauerstofftankstellen: Mobilität für COPD-Patient:innen

27.08.2024

COPD-Patient:innen stehen häufig unter Druck, weil sie auch unterwegs auf Sauerstoff angewiesen sind. Sauerstofftankstellen helfen dabei, sich sicher zu fühlen. 

Als chronische Erkrankung ist COPD nicht heilbar, jedoch behandelbar. Das Behandlungsziel besteht darin, das Fortschreiten der Erkrankung zu mindern oder aufzuhalten und damit die Lebensqualität der Patient:innen zu verbessern. Die Behandlung erfolgt vorwiegend mittels inhalierbarer Medikamente (Inhalatoren, Dosieraerosole), die von der:vom Lunfachärztin:-facharzt verschrieben werden.1 

Ab einem gewissen Stadium brauchen manche Patient:innen reinen Sauerstoff zum Atmen. Damit kommt es zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit, bisweilen sind sogar fast normale körperliche Betätigungen möglich. Vielleicht noch mehr als bei anderen Arzneimitteln steht beim medizinischen Sauerstoff der Faktor Lebensqualität in ganz engem Zusammenhang mit der therapeutischen Wirkung. Durch vermehrte Bewegung wird ebenfalls der Abbau der Muskulatur vermieden. In der Regel werden die Patient:innen in ihrer Wohnung mit einem großen Sauerstofftank versorgt. Um sich jedoch auch außerhalb der Wohnung bewegen zu können, an die frische Luft zu kommen, Einkäufe zu erledigen oder einen Arztbesuch absolvieren zu können, wird ein tragbares Sauerstoffgerät verwendet. Die Tanks dieser tragbaren Sauerstoffgeräte müssen aufgrund ihrer geringen Kapazität regelmäßig nachgefüllt werden.1 

Erfolgsprojekt Sauerstofftankstellen 

Seit nunmehr zehn Jahren haben Patient:innen, die unter der Lungenkrankheit COPD leiden, die Möglichkeit, mobile Sauerstoffbehälter in österreichischen Apotheken kostenlos zu füllen. Die Zahl der teilnehmenden Apotheken beträgt mittlerweile 50. Betroffene erhalten in Apotheken mit einer Sauerstofftankstelle, über VIVISOL Österreich oder bei der Österreichischen Lungenunion (ÖLU) den COPD-Mobilitätspass. Sie können diesen auch auf der Website der ÖLU downloaden und ausdrucken:2https://www.lungenunion.at/sauerstofftankstellen/ 

  • Bei jedem Auffüllen der kleinen tragbaren Flüssigsauerstoffbehälter erhalten sie einen Stempel mit Datum und Unterschrift in der jeweiligen Sauerstofftankstelle. 
  • Sobald der Pass mit fünf Stempeln voll ist, bekommen die COPD-Patient:innen die ÖLU-Mobilitätsnadel, nachdem sie ihren vollen Mobilitätspass an die ÖLU gesandt haben (Adresse am Mobilitätspass). 
  • Alle Empfänger:innen der ÖLU-Mobilitätsnadel werden eingeladen, über ihre Erfahrungen und Wünsche auf der ÖLU-Website und im Magazin „ÖLU AKTUELL“ zu berichten. 

Dazu erklärt ÖLU-Präsidentin Gundula Koblmiller, MSc: „Als österreichweite Patient:innenorganisation sehen wir unsere Aufgabe in der Unterstützung, Information und Motivation von Patient:innen. Wir freuen uns über die langjährige Partnerschaft mit der Österreichischen Apothekerkammer und VIVISOL Österreich. So wurde die Initiative ‚Sauerstofftankstellen‘ möglich gemacht. Im Sinne von mehr Mobilität und mehr Lebensqualität für Menschen mit Flüssig-Sauerstofftherapie.“2 

Auch die Standesvertretung der Apothekerschaft steht voll hinter der Initiative Sauerstofftankstellen. „In den öffentlichen Apotheken werden die Menschen tagtäglich wohnortnah, fachlich und persönlich versorgt. Diese umfassende Betreuung und das niederschwellige Angebot sind ganz besonders für COPD-Patient:innen von größter Wichtigkeit. Den österreichischen Apotheker:innen ist es daher ein großes Anliegen, die Mobilität und die Lebensqualität dieser vulnerablen Personen durch gezielte Angebote, wie dieser Jubiläumsaktion, zu erhöhen“, erklärt Mag. pharm. Dr. Gerhard Kobinger, Vizepräsident der Österreichischen Apothekerkammer.2 

Medizinischer Sauerstoff ist ein Arzneimittel und unterliegt deshalb strengsten Sicherheits- und Qualitätsauflagen. Von der Herstellung über die Qualitätssicherung bis zur Logistik ist die Handhabe mit einem sehr großen Aufwand verbunden, bis der Sauerstofftank den Kund:innen in der Apotheke zur Verfügung steht. Mit der ständigen Erweiterung des Netzes an Sauerstofftankstellen erreichen die Apotheken mehr Lebensqualität und Mobilität für COPD-Betroffene.3

2472/TCP/MehrLuftTexte/AT/07-2024