Wenn das Gewicht aus dem Gleichgewicht gerät
Bei COPD spielt das Körpergewicht eine zentrale Rolle: Untergewicht führt zu Energiemangel und macht anfälliger für Infekte. Übergewicht belastet Herz und Atmung zusätzlich: Der Körper braucht mehr Sauerstoff, die Atmung wird flacher und Atemnot tritt schneller auf.1
Dazu kommt: Bei 20 bis 60 Prozent der COPD-Patient:innen tritt eine Mangel- oder Fehlernährung auf – auch bei Normalgewicht. Das schwächt die Abwehrkräfte der Lunge zusätzlich.2
Tipp: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über eine persönliche Ernährungsberatung. Oft lassen sich ernährungsbedingte Beschwerden durch einfache Anpassungen verbessern.1
Was auf den Teller gehört
Eine ausgewogene Ernährung versorgt den Körper mit der Energie, die er braucht. Für Menschen mit COPD wird folgende Nährstoffverteilung empfohlen:
- Eiweiß: Da bei COPD die Muskelmasse abnimmt, ist ausreichend Eiweiß besonders wichtig. Setzen Sie auf Fisch, mageres Fleisch, Milchprodukte und Eier. Auch Nüsse, Hafer oder Hirse sind wertvoll. Vorsicht bei Hülsenfrüchten: Sie können Blähungen auslösen, die auf das Zwerchfell drücken. Das kann wiederum die Atmung einschränken.1,3
- Fette: Bevorzugen Sie hochwertige pflanzliche Öle wie Raps-, Oliven- oder Leinöl. Besonders wertvoll sind Omega-3-Fettsäuren aus Kaltwasserfischen – sie wirken entzündungshemmend.1,4 Bei Übergewicht tierische Fette einschränken und Pflanzenöle mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren bevorzugen.1,3
- Kohlenhydrate: Greifen Sie zu komplexen Kohlenhydraten aus Vollkornprodukten, Reis und Kartoffeln. Sie liefern nachhaltige Energie.1
- Vitamine und Mineralstoffe: Frisches Obst und Gemüse stärken das Immunsystem und helfen, Infekte vorzubeugen. Antioxidantien wie Vitamin A, C und E wirken Entzündungen entgegen und stecken z. B. in Zitrusfrüchten, Aprikosen, Karotten, Brokkoli und Spinat.2 Magnesium für die Muskelfunktion erhalten Sie aus Vollkornbrot, Kohlrabi oder Blattspinat. Kalzium und Vitamin D sind bei COPD besonders wichtig, um Osteoporose vorzubeugen, z. B. aus Milchprodukten, grünem Gemüse, Nüssen oder kalziumreichem Mineralwasser.1,4
Richtig trinken, besser atmen
Trinken Sie täglich etwa 1,5 bis 2 Liter, das hält den Schleim dünnflüssig und erleichtert das Abhusten. Stilles, kalziumreiches Mineralwasser, Kräuter- oder Früchtetee sowie gespritzte Säfte sind besonders ideal.
Bei Appetitmangel gilt: Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten oder am besten erst nach dem Essen. Wasser kann den Appetit dämpfen und ein Überschuss an Flüssigkeit kann die Lunge belasten.4,5,6
Praktische Tipps für den Alltag
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Mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt sind bekömmlicher und vermeiden Atemnot durch einen vollen Bauch. Nehmen Sie am besten fünf bis sechs kleinere, leichte Mahlzeiten zu sich.3
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Vermeiden Sie stark gesalzene Speisen. Salz bindet Wasser im Körper und kann so zu einer Wasseransammlung führen, die das Atmen schwerer machen – meiden Sie deshalb salzreiche Speisen, besonders Fertiggerichte.4,5
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Zudem sollte auch auf zu heiße oder kalte Gerichte verzichtet werden, weil sie Husten auslösen können.3
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Sprechen Sie auch unbedingt mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.
Sie haben es also selbst in der Hand! Mit der richtigen Ernährung, ausreichend Flüssigkeit und einer umfassenden ärztlichen Begleitung können Sie Ihren Körper optimal unterstützen – für mehr Energie und Lebensqualität trotz COPD.