Erkältungen sicher umschiffen

11.10.2021

Erkältungen – auch als grippale Infekte bezeichnet – gehören zur kühlen Jahreszeit dazu wie Regen, Schnee und Wind. Wer rechtzeitig vorsorgt, kann Schnupfen, Husten und Halsschmerzen umgehen. Das ist insbesondere für Lungenpatient*innen die beste Strategie.

Jeder kennt den Moment, wenn der Sommer langsam in den Herbst übergeht, die ersten kühlen Tage frösteln lassen und jeder jemanden kennt, die oder der erkältet ist. Viele Menschen haben dann das Gefühl, den herbstlichen Erkältungen nicht entkommen zu können, doch das stimmt nicht. Mit guter Vorbereitung und Vermeidungsstrategien gelingt es, die Erkältungswellen erfolgreich zu umschiffen. 

Angeschlagenes Immunsystem 

Das menschliche Immunsystem ist normalerweise in der Lage, äußere Angriffe durch Erreger, die die Gesundheit gefährden könnten, abzuwehren. Gelingt es Krankheitserregern dennoch, in den Körper einzudringen und sich darin zu vermehren, kommt es zu einer Infektion. Auslöser dieser „Ansteckung“ können Viren, Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen sein. Je kälter es wird, desto größer ist die Gefahr sich anzustecken. Ein geschwächtes Immunsystem, Stress, Schlafmangel oder Vorerkrankungen machen uns ebenfalls anfälliger. Auch große Menschenansammlungen erhöhen die Ansteckungsgefahr.1 

Einfache Erkältungen, die für gesunde Menschen kaum ein Problem darstellen, können für Lungenpatient*innen gefährlich werden: Exazerbation bei COPD oder Anfälle bei Asthma können das Erkrankungsstadium verschlechtern. Pharmazeut*innen empfehlen zur Stärkung des Immunsystems Zink oder Vitamin C statt Propolis, Echinacea oder Gelee Royal, denn Letztere können Allergene mit sich bringen. Kündigt sich die Erkältung mit Kopf- und Gliederschmerzen an oder hat sich bereits breitgemacht, dann ist der Wirkstoff Paracetamol empfehlenswert, da andere Substanzen wie Acetylsalicylsäure, Diclofenac oder Ibuprofen eine Verengung der Bronchien mit sich bringen und zu Beschwerden wie Atemnot führen können. Im Idealfall wird davor Rücksprache mit einer Ärztin oder einem Arzt gehalten. Ärztliche Abklärung benötigen auch Schleimlöser wie Eukalyptus & Co.2  

Inhalieren 

Vielen Lungenpatient*innen hilft außerdem regelmäßiges Inhalieren – nicht nur bei einer bestehenden Erkältung, sondern schon vorbeugend. Dadurch werden die trockenen Schleimhäute befeuchtet und Viren können weniger leicht andocken. Auch gegen andere Symptome wie Husten helfen feuchte Schleimhäute. Wichtig ist jedoch, auf die Zusätze zu achten: Ätherische Öle, Campher und Menthol sind absolut tabu, da sie Asthmaanfälle und Atemnot auslösen können. Gut geeignet sind hingegen verschiedene Heilkräuter: Kamille wirkt entzündungshemmend, Salbei und Thymian abwehrend gegen Viren. Doldenblütler wie Fenchel, Anis und Kümmel können festsitzenden Schleim in den Bronchien lösen und das Abhusten erleichtern. Auch einfaches Salzwasser kann in keinem Fall schaden: Salz bindet Feuchtigkeit und befeuchtet effektiv die Schleimhäute.2 

Des Weiteren gelten folgende Maßnahmen als vorbeugend gegen Erkältungen:3,4 

  • Verzicht auf Rauchen 
  • Meiden größerer Menschenmengen 
  • Kein Kontakt zu erkälteten Menschen 
  • Impfungen gegen Grippe, Pneumokokken 
  • Häufiges Händewaschen 
  • Hände vom Gesicht fernhalten 
  • Mit anderen Menschen keine Flaschen, Tassen, Gläser teilen 
  • Kein Händeschütteln, Umarmen, Küssen 
  • Ausreichend Schlaf 
  • Stressreduktion