Sie sind Asthma- bzw. COPD-Patient:in. Wie lange hatten Sie bereits Symptome vor der Diagnose-Stellung (z.B. Atemnot, Husten, auffällige Atemgeräusche)?

Auswahlmöglichkeiten

COPD-Diagnose? Auf diese 6 Lebensbereiche kommt es jetzt an

15.09.2025

Da ist sie, die COPD-Diagnose. Ein Moment, der das ganze Leben verändert. Viele fragen sich nun – Was jetzt? Erstmal ist natürlich ärztliche Beratung wichtig, um sich bestmöglich zu informieren. Wir wollen Sie dabei unterstützen und haben zusammengefasst, wie sich die Krankheit darstellt und was Sie selbst tun können, um trotz chronischer Erkrankung ein erfülltes Leben zu führen.

COPD verstehen und Zeit nehmen

Besonders wichtig sind bei COPD der richtige Behandlungsansatz und ganzheitliche Support.1 Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um Ihre Diagnose zu verstehen. Was bedeutet sie für Ihr zukünftiges Leben? Welche Veränderungen können Sie jetzt setzen? Achten Sie dabei stets auf Ihre mentale Gesundheit: Richtige oder falsche Gefühle gibt es dabei nicht.1

Was hinter COPD steckt

COPD steht für Chronic Obstructive Pulmonary Disease – also chronisch obstruktive Lungenerkrankung – und bezeichnet eine dauerhafte Erkrankung der Bronchien und Lunge.2 Durch die Verengung und Entzündung der Bronchien ist der Atemfluss eingeschränkt, sodass weniger Sauerstoff von der Lunge ins Blut und in den Körper gelangt. Betroffene leiden daher unter Atemnot und einer zunehmenden Einschränkung ihrer Belastbarkeit. Typische Symptome sind Husten, Auswurf und Atemnot und die häufigste Ursache ist das Rauchen. In Österreich sind rund neun von 100 Menschen betroffen, die meisten davon über 40 Jahre alt.3 Um den Verlauf individuell und positiv zu beeinflussen, ist eine frühe Diagnose essentiell.2,3

Da es sich um eine progressive Krankheit handelt, kann sie sich im Laufe der Zeit verschlechtern, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird. Häufig tritt eine sogenannte Exazerbation (plötzliche Verschlechterung der Symptome3) auf, die behandelt werden muss. Ausgelöst wird sie häufig durch COPD-Trigger wie Rauchen, Erkältungen oder Atemwegsinfektionen. Ein Aktionsplan kann hier unterstützen, um mit klaren Schritten zu reagieren – je nach Situation, ob die Beschwerden stabil sind, sich verschlimmern oder sofortige medizinische Hilfe erfordern.2 Er sollte jedenfalls individuell, gemeinsam mit der Ärztin oder dem Arzt entwickelt werden. Besprechen Sie dabei Themen wie Medikamente, pulmonale Rehabilitation, Sauerstofftherapie, Rauchstopp sowie interventionelle Behandlungsoptionen.2

Tipp: Unter Downloads finden Sie unterstützende Fact-Sheets wie einen Notfallplan bei Exazerbation oder den Patientenfolder COPD.
 

6 Lebensbereiche, die den Unterschied machen

Auch wenn es keine Heilung gibt, kann ein durchdachtes Krankheitsmanagement erheblich dazu beitragen, sich besser zu fühlen. Die richtigen Maßnahmen können zudem helfen, das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und Symptome besser zu kontrollieren.2 Im täglichen Leben sind es vor allem diese Bereiche, denen Sie nach der COPD-Diagnose mehr Aufmerksamkeit schenken sollten:
 

  • Medizinische Betreuung: Nehmen Sie regelmäßige Kontrolltermine wahr und Ihre Medikamente so ein, wie sie verschrieben wurden.
     
  • Lebensstil: Falls Sie rauchen oder vapen, ist es ratsam damit aufzuhören. Besprechen Sie auch mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt, wie Sie körperliche Aktivität sinnvoll steigern können.
     
  • Ernährung und Gewicht. Ein offenes Gespräch mit Ihren behandelnden Mediziner:innen oder Ernährungsexpert:innen kann wertvolle Impulse geben.
     
  • Soziale Unterstützung: Sprechen Sie mit Ihren Liebsten über Zukunftspläne – geteilte Sorgen sind oft halbe Sorgen.
     
  • Atemtechniken: Üben Sie hilfreiche Techniken wie Bauchatmung und die Lippenbremse (> Video Lippenbremse), die Ihnen im Alltag Erleichterung verschaffen können.
     
  • Vorsorge: Lassen Sie sich über Impfungen beraten, die vor Atemwegsinfektionen wie Covid-19, Grippe und Lungenentzündung schützen.2

Körpergefühl und Fitness

Besonders regelmäßige körperliche Aktivität kann helfen, Atemnot zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Genauso stärkt eine ausgewogene Kost mit viel Obst und Gemüse, sowie wenig Salz den Körper und das Wohlbefinden.  Ernährung hat bei COPD generell einen wichtigen Stellenwert, mitunter auch, weil Atemnot beim Essen oftmals einen ungewollten Gewichtsverlust nach sich ziehen kann. Gleichzeitig kann Übergewicht die Atemnot zusätzlich verstärken.3

Im Zentrum einer chronischen Krankheit steht jedoch auch das seelische Wohlbefinden. Denn eine chronische Erkrankung belastet nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. So können Atemnot, Husten und zunehmende Müdigkeit Stress, Ängste oder Depressionen hervorrufen. Der Austausch mit anderen Betroffenen oder professionelle therapeutische Unterstützung sind hierfür die beste Begleitung, um diese neue Herausforderung positiv zu meistern.3

Tipp: Hier finden Sie Informationen über Gruppentreffen der COPD-Austria, einer Selbsthilfegruppe für Betroffene in Österreich.