Bewegung: Diese Sportarten eignen sich für LungenpatientInnen

11.11.2019

Bewegung: Diese Sportarten eignen sich für LungenpatientInnenWer unter COPD oder Asthma leidet, schont sich häufig aus Angst vor Atemnotanfällen. Inzwischen weiß man jedoch längst: Regelmäßige Bewegung ist sehr wichtig für den Krankheitsverlauf, Ihren Allgemeinzustand und die Lebensqualität. Doch welche Sportarten sind geeignet?

Das bringt regelmäßige Bewegung bei COPD und Asthma:

Wer sich bei COPD zu stark schont, baut Muskeln ab, und das hat Folgen: Sie sind noch weniger belastbar und verlieren zunehmend auch die wichtige Atemhilfsmuskulatur, sodass auf Dauer das Atmen noch schwieriger wird. Auch die Lungenfunktion nimmt ab, wenn Sie nicht regelmäßig Sport treiben. In der Folge können Atemnotanfälle häufiger auftreten, und der Allgemeinzustand kann sich deutlich schneller verschlechtern. Studien zeigen: Bewegungsmangel bringt COPD-PatientInnen häufiger ins Krankenhaus und kann sogar zu einer Verkürzung der Lebenserwartung führen. Auch AsthmapatientInnen profitieren sehr stark von regelmäßiger Bewegung: Ein guter Trainingszustand kann die Auslöseschwelle für Atemnotanfälle erhöhen, sodass es seltener zu Atemnot kommt. Gleichzeitig kann die Lunge durch regelmäßigen Sport den Schleim aus der Lunge besser abtransportieren. Und die Aktivität fördert das Selbstbewusstsein, die Belastbarkeit im Alltag sowie die allgemeine Lebensqualität. Kommen Sie deshalb in Bewegung!

Geeignete Sportarten für COPD-PatientInnen:

Optimal für COPD-PatientInnen ist die Teilnahme an einer Lungensportgruppe. Dort lernen Sie unter anderem Übungen, die Ihre Atemmuskulatur stärken. Lungensportgruppen werden von ExpertInnen begleitet, die Sie unterstützen. Außerdem ist maßvolles Ausdauertraining für Sie gut geeignet. Dazu zählen zum Beispiel Spazierengehen, Radfahren oder Nordic Walking. Zusätzlich sind Übungen zur Muskelkräftigung sinnvoll. Bevor Sie mit dem Sport beginnen, sollten Sie unbedingt mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt sprechen. Dort erfahren Sie, worauf Sie beim Training achten sollten und welches Maß bei Ihrer Erkrankung sinnvoll ist. Generell gilt:

  • Sobald Sie außer Atem geraten, müssen Sie das Tempo deutlich drosseln oder eine Pause einlegen.
  • Beginnen Sie langsam und steigern Sie die Intensität des Trainings nur nach und nach. Arbeiten Sie sich so vorsichtig an Ihr Leistungspensum heran.
  • Training in der Mittagshitze oder in Höhenlagen sollten Sie lieber vermeiden.
  • Tragen Sie beim Sport Ihr Notfallmedikament bei sich, um bei einem Atemnotanfall schnell reagieren zu können.

Geeignete Sportarten für Asthma-PatientInnen:

Ausdauertraining ist besonders gut für Sie geeignet. Dazu gehören zum Beispiel diese Sportarten:

  • Schwimmen (nur in relativ warmem Wasser)
  • Nordic Walking
  • Radfahren
  • Inline-Skating
  • Joggen

Meiden sollten Sie Sport in großer Höhe (ab ca. 2000 Höhenmeter), in kalter Luft oder in kaltem Wasser. Auch bei hoher Ozonbelastung im Sommer sollten Sie auf Sport im Freien lieber verzichten oder die frühen Morgenstunden nutzen. Wer eine Pollenallergie hat, sollte nicht gerade neben der betreffenden Pflanze trainieren. Meiden Sie Spitzenbelastungen und machen Sie langsamer, wenn Sie außer Atem kommen. Wichtig ist außerdem eine langsame Aufwärmphase statt dem abrupten Start in die Belastung. Vor dem ersten Training sollten Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt sprechen und einen Lungenfunktionstest unter Belastung durchführen. Lassen Sie sich beraten, ob die von Ihnen gewählte Sportart für Sie geeignet ist, welche Medikamente Sie vor dem Training einnehmen sollen und wie häufig Sie Ihren Peak-Flow messen sollen. Wichtig ist, dass Sie Ihr Notfallspray beim Sport bei sich tragen. Wenn Sie diese Empfehlungen beachten, können Sie mit dem Sport beginnen und Ihren Trainingsstand langsam steigern.